Der Buddha war noch kein Buddha, als er sich unter den Bodhi-Baum setzte, enttäuscht und vielleicht verzweifelt darüber, auf vielen verschiedenen Wegen noch nicht das letztendliche Erwachen, Zufriedenheit und Glück erlangt zu haben. Er war ein Suchender, entschlossen, der Frage von Leben und Tod auf den Grund zu gehen. Offene Weite vor sich, versenkte er sich in das Körperliche, versenkte sich in das Mentale, versenkte sich in das Emotionale, um die Grenzbereiche des menschlich vorstellbaren zu erforschen. So befreite er Körper und Geist.
An vielen Orten dieser Welt wird in der ersten Woche im Dezember das Rohatsu Sesshin praktiziert, um dem erwachten Buddha zu gedenken und die Verbindung in der Praxis zu feiern. Auch in diesem Jahr fand, angelehnt daran, eine Zen Praxiswoche im San Bo Dojo statt, während der wir morgens und abends gemeinsam Zazen praktiziert haben. Es war eine stille und harmonische Woche, die mit einem langen Zazen am Samstagabend bis kurz nach 0:00 Uhr am Sonntag, 8. Dezember endete.
Die gemeinsame Praxis an diesem Abend war schlicht und vollständig selbstverantwortlich. Die Klänge schwiegen, und es war uns selbst überlassen, Zazen zu üben oder im Nebenraum Kin Hin oder eine Pause zu machen. Für manche war dies eine befreiende Erfahrung, andere vermissten die sonst gegebene Struktur. Der offene Rahmen bot Gelegenheit, sich selbst zu erkennen, eigenen Mustern und Strategien zu begegnen und diese fallen zu lassen. Ein intensives Gefühl von Gemeinschaft, da die Praxis sich nicht nur auf das gemeinsame Sitzen in der Zendo beschränkte, sondern auch auf die anderen Räume ausweitete. Der Körper des Buddha ist gross und weit…
Danke an alle, die zum Gelingen einer wunderbaren Zen Praxiswoche beigetragen haben.
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