Lehrer

Wie eine Lampe, die unseren Weg erhellt,
wird die Lehre des Buddha
seit nunmehr 2500 Jahren
von Meister zu Schüler weitergegeben.

Buddha

Siddhartha Gautama wurde vor 2.500 Jahren als Sohn eines Herrschersgeschlechts, der Shakya, im Norden Indiens geboren. Wohlbehütet wuchs er heran, heiratete und bekam einen Sohn. Nachdem er erkannte, dass das Menschenleben nicht nur aus Vergnügen und Sorglosigkeit besteht, sondern dass es Schmerz, Krankheit, Alter und Tod gibt, erkannte er die Nichtigkeit seines bisherigen Lebens.

Er verließ sein Heim und suchte nach dem Sinn des Lebens und des Todes, nach der Ursache und der Auflösung des Leidens. Er wurde Bettelmönch und verbrachte viele Jahre mit der Praxis verschiedener Meditations- und Yogaübungen. Er erschöpfte Körper und Geist, aber keine dieser Methoden beantworteten seine Fragen. Schließlich setzte er sich in der Zazen-Haltung hin und erlangte das Erwachen. Fortan wurde er Buddha, der Erwachte genannt und er zog bis zu seinem Tod mit wachsender Schülerzahl lehrend durch Indien.

Dogen Zenji

Meister Dogen, der Gründer der japanischen Soto-Zen Schule, wurde im Jahr 1200, in Kyoto, als Sohn einer adligen Familie geboren. Er verlor seine Eltern früh. Als Achtjähriger betrachtete er das Räucherstäbchen, welches neben dem Körper seiner verstorbenen Mutter abbrannte und wurde bei diesem Anblick tief von der Unbeständigkeit aller Dinge und der Sinnlosigkeit der weltlichen Anliegen berührt. Dem letzten Wunsch seiner Mutter entsprechend, trat er mit dreizehn Jahren in einen Tempel ein. Seine Suche nach der Essenz der buddhistischen Lehre führte ihn zehn Jahre später nach China.

Während seiner Pilgerreise durch China lehrte ihn Meister Nyojo vor allem die Einheit von Praxis und Erwachen, wie Nyojo es ausdrückte – shinjin datsuraku, Körper und Geist fallenlassen, sowie Shikantaza – einfach nur sitzen, in der unbegrenzten Wirklichkeit des „hier und jetzt“. Nyojo lehrte, dass wir nicht nach Erleuchtung suchen, sondern einfach nur Zazen praktizieren müssen. Meister Dogen wurde Tendo Nyojos Nachfolger und verbreitete daraufhin die Lehre des Soto-Zen nach seiner Rückkehr aus China in ganz Japan. Er legte, wie sein Meister, besonderen Wert auf die Praxis, darauf, dass Praxis und Erwachen nicht getrennt voneinander, sondern eins sind.

Dogen gründete die erste Zazen-Halle in Japan, und lehrte sowohl Mönche wie auch Laien die Praxis des Zazen – wie er sie von Meister Nyojo gelernt hatte. Meister Dogen verfasste viele bedeutende Werke über Zen, darunter das Fukan Zazengi, das Shobogenzo, das Eihei Shingi sowie das Eihei Koroku. Später gründete er den Tempel Eiheiji, „Tempel des ewigen Friedens“, der noch heute einer der beiden Haupttempel des Soto-Zen ist. Er verstarb 1253 in Kyoto.

Linji Yixuan (jap. Rinzai)

Linji war als junger Mönch ein eifriger Studierender der buddhistischen Regeln und Lehrschriften. Eines Tages soll er alle seine schriftlichen Unterlagen verbrannt haben, um ein Mönch der Chan Schule zu werden, deren Belehrungen ‚außerhalb der Schriften‘ übermittelt wurden. So wurde er Schüler von Huángbò sowie dessen Dharma-Nachfolger. Einige seiner wichtigsten Dharma-Vorträge, Unterweisungen und Dialoge wurden von seinen Schülern im Linji Lu (jap. Rinzai Roku) überliefert.

Kodo Sawaki

Kodo Sawakis wurde am 16. Juni 1880 geboren. Seine Eltern starben früh und er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Mit 16 lief er von zu Hause weg, um Mönch im Eihei-ji, dem Haupttempel der Soto-Schule zu werden. 1897 wurde er von Koho Sawada, Abt des Soshin-ji, ordiniert und nahm den Mönchsnamen Kodo an.

Es folgten lange Jahre der Übung und Wanderschaft, später begann er Vorträge zu halten und die Praxis des Zazen, die damals selbst innerhalb der Soto-Schule fast vergessen war, von Neuem sowohl für Laien als auch für Mönche zu lehren. Er wurde in den 1930er Jahren zum Professor an die angesehene buddhistische Komazawa-Universität berufen, übernahm nach dem Krieg aber gleichzeitig auch Verantwortung für den Antai-ji, einen Tempel für die Zazen-Praxis, der damals noch im nördlichen Kyoto gelegen war.

Seinen Spitznamen „der Landstreicher Kodo“ verdiente er sich durch seine pausenlosen Reisen durch ganz Japan, um an jedem Ort Zazen zu lehren. Sawaki Kodo starb am 21. Dezember 1965 im Kloster Antai-ji.

Taisen Desimaru

Taisen Deshimaru, Meister der Soto-Linie in Japan und Schüler von Kodo Sawaki, war 53 Jahre alt, als er 1967 nach Frankreich kam. Er praktizierte täglich Zazen, hielt Vorträge und lehrte die Unterweisung der großen Zen-Meister. Mehr und mehr Leute praktizierten mit ihm und in ganz Europa entstanden über hundert Dojos. Er ordinierte zahlreiche Mönche und Nonnen und schuf mit ihrer Hilfe den ersten und grössten Zen-Tempel Europas in der Nähe von Blois (Frankreich): „La Gendronnière“.

1970 gründete Meister Deshimaru den Verein Association Zen Internationale (AZI) mit dem Ziel, die Praxis und die Zenlehre zu verbreiten. Meister Deshimaru wollte nicht das japanische, institutionalisierte Kloster-Zen einführen. Sein Wunsch war es, dass seine Sangha (Gemeinschaft der Zazen-Praktizierenden) mitten in der Gesellschaft lebt, die Zazen-Praxis zum Mittelpunkt ihres Lebens macht und durch die Praxis Zazen im Alltag verwirklicht. Nach seinem Tod 1982 führen die Schüler von Meister Deshimaru seine Mission fort.

Roland Yuno Rech

Roland Yuno Rech war ein enger Schüler von Meister Deshimaru, von dem er 1974 die Mönchsordination erhielt. Nach dessen Tod widmete er sein Leben vorwiegend der Zen-Unterweisung und war mehrere Jahre Präsident der Association Zen Internationale. 1984 erhielt er die Bestätigung seiner Mission (Shiho) von Niwa Rempo Zenji, der höchsten Zen-Autorität in Japan.

Roland Rech lehrt Zazen, die Praxis des Zen, im Tempel Gyobutsu-ji in Nizza und leitet regelmäßig Sesshins (Zazen-Wochenenden) in ganz Europa. Im Juli 2007 wurde die Association Bouddhiste Zen d’Europe/Buddhistische Zen-Vereinigung Europas (ABZE) von Meister Roland Yuno Rech und seinen Schülerinnen und Schülern gegründet.

Christoph Rei Ho Hatlapa Roshi

ist Schüler und Dharmanachfolger von Oi Saidan Roshi. Er studierte Zen während zahlreicher Aufenthalte im Myoshinji-Kloster und im Hokoji-Tempel bei Hamamatsu. 1987 wurde er im Myoshinji-Kloster in Kyoto/Japan zum Zenpriester und Zenmönch ordiniert.

Seit 1986 leitet er die Zenübung in der Choka Sangha in Steyerberg, an vielen anderen Orten in Deutschland und seit 1992 auch in Kroatien, wo er mit dem Friedenszentrum in Osijek zusammenarbeitet und das multiethnische Gemeinschaftsprojekt Ekoselo Latinovac förderte.
1993 erhielt er von Oi Saidan Roshi die Dharmaübertragung. Im Jahr 2000 wurde er mit der Repräsentation dieser Traditionslinie in Deutschland beauftragt.

Christoph Rei Ho Hatlapa Roshi lehrt Zen in der Rinzai-Tradition. Besonderes Merkmal dieser Praxis ist die Koan-Übung.

Gemeinsam mit anderen gründete er 1985 den “Lebensgarten Steyerberg“, eine ökologisch und sozial engagierte Gemeinschaft, in dem niedersächsischen Ort Steyerberg. Er gehört zu den Pionieren der Mediationsbewegung in Deutschland, ist Gründungsmitglied des heutigen Bundesverbandes Mediation (BM) sowie Mitgründer der Schule für Verständigung und Mediation und des Zentrums für Gewaltfreie Kommunikation in Steyerberg. Dort lebt und arbeitet er als Jurist, Mediator und Zen-Meister.

Muhō

Muhō war von 2002 bis 2020 neunter Abt des Klosters Antaiji in Japan. Er wurde 1968 in Berlin geboren und wuchs in Braunschweig und Tübingen auf. Mit 16 Jahren kam er mit Zazen in Kontakt und hatte bald den Wunsch, später in Japan als Zenmönch zu leben. Er studierte Japanologie, Philosophie und Physik in Berlin und für ein Jahr auch an der Universität Kyōto. Zu dieser Zeit, mit 22 Jahren, besuchte er auch zum ersten Mal das Kloster Antaiji und verbrachte dort 6 Monate.

Mit 25 Jahren, nach dem Abschluss der Universität, ordinierte Muhō in Antaiji und wurde so zum Schüler des damaligen Abtes, Miyaura Shinyū Rōshi. Außer in Antaiji verbrachte Muhō auch jeweils ein Jahr in dem Rinzai-Kloster Tōfukuji in Kyōto und Hosshinji in Obama, einem Priesterseminar der Sōtō-Schule. Nach Abschluss seiner Ausbildung in Antaiji erhielt Muhō die Übertragung des Dharma (Shihō) von seinem Meister Miyaura und wurde damit als eigenständiger Meister der Sōtō-Schule anerkannt.

Daraufhin beschloss er, als Obdachloser im Schlosspark von Ōsaka zu leben, wo er für ein halbes Jahr ein Zengruppe leitete, bis ihn die Nachricht vom Tod seines Meisters im Februar 2002 erreichte. Im Frühjahr dieses Jahres wurde Muhō als Nachfolger seines Meister zum neunten Abt von Antaiji berufen. 2020 gab er sein Abt an seine langjährige Schülerin Ekō weiter, die das Kloster gegenwärtig leitet. Heute meldet er sich unter anderem als Autor verschiedener Bücher sowie auf YouTube und Twitter zu Wort. Muhō ist seit 2002 verheiratet und hat drei Kinder.

Stefan Laeng

Stefan Laeng praktiziert Sensory Awareness (basierend auf dem Arbeitsansatz von Elsa Gindler und Heinrich Jacoby) und verwandte Arbeiten seit 1980. Barbara Ocusono, Seymour Carter, Ruth Veselko, Ruth Matter und Charles Brooks gaben dazu die Grundlage. Mit Charlotte Selver arbeitete er von 1991 bis zu ihrem Tod in 2003 intensiv zusammen, als Schüler wie auch in gemeinsamen Kursen. Er praktiziert seit 1983 buddhistische Meditation (Zen und Vipassana) und studiert mit Lehrer/innen aus verschiedenen Traditionen.

Stefan Laeng ist Executive Manager der Sensory Awareness Foundation und bietet sowohl Einzel- als auch Gruppenunterricht und Workshops in den USA und Europa an. Gemeinsam laden wir zu Zen und Sensory Awareness Workshops ein.