Ryaku Fusatsu

Die Reuezeremonie

Die Reuezeremonie, Ryaku Fusatsu, ist eine der ältesten und universellsten Zeremonien, die auf die Lebzeiten von Shakyamuni Buddha zurückgeht. Sie wurde von Indien über China nach Japan weitergegeben und wird, in verschiedenen Abwandlungen, in allen buddhistischen Traditionen praktiziert.

In früheren Zeiten versammelte sich die ganze Sangha und rezitierte die Gebote. Es wird berichtet, dass sich jeder Mönch und jede Nonne öffentlich zu begangenen Verstössen und übertretenen Geboten bekannte und die Reue praktizierte. Diese Zeremonie fand jeden Monat, am Abend des Vollmondes statt.

Ryaku bedeutet „verkürzt“ oder auch “einfach” und Fusatsu kann mit “eine gute Praxis fortsetzen” oder “den schädlichen Handlungen ein Ende machen” übersetzt werden. Insbesondere unter dem Einfluss des Mahayana hat sie sich im Laufe der Jahrhunderte stark verändert und erheblich vereinfacht. Wir möchten die Zeremonie als gemeinsame Suche nach Einheit und Verbundenheit verstehen, welche sicherlich auch zu Buddhas Zeiten in diesem Geist abgehalten wurde. Möglicherweise mit den Mitteln des Kreisgesprächs und der Gewaltfreien Kommunikation. Wir erweisen den Buddhas und Meistern der Weitergabe unsere Ehre, erneuern die Gelübde und nehmen Zuflucht zu den Drei Schätzen, Buddha, Dharma und Sangha.

Während der Zeremonie werden Sutra gesungen und die Gebote (ethische Richtlinien) gesprochen:

  • SANKIRAIMON: Dreifache Zufluchtnahme.
  • SANGEMON: Sutra der Reue.
  • SHIGUSEIGANMON: Die vier Gelübde des Bodhisattva.
  • DIE GEBOTE
  • Die Zeremonie endet mit einem Eko und dem JIHOSANSHI.

Während der Zeremonie praktiziert man etliche Wiederholungen von Niederwerfungen (gotai-tochi), so drückt sich die Reue nicht nur durch den Geist, sondern auch direkt durch den Körper aus.
Wenn man sich dreimal in dieser Weise niederwirft, wird dies sanpai genannt.

Im SHUSHOGI findet man folgenden Ausspruch von Meister Dôgen: “Selbst wenn die karmischen Folgen unserer schlechten Handlungen sich unausweichlich in den drei Zeiten offenbaren, verringert die Reue ihre Wirkung, in dem sie Befreiung und Reinheit herbeiführt. Deshalb müssen wir in aller Aufrichtigkeit vor Buddha bereuen.”

Hier ein Teisho von Meister Roland Yuno Rech zur Ryaku fusatsu Zeremonie.