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25 Jahre Zen Dojo Bonn

Im Jahr 1994 gegründet, existiert das Zen Dojo Bonn (San Bo Dojo) mittlerweile seit 25 Jahren.

Das sind 25 Jahre gemeinsamer Zen Praxis. 1994 wurde es von Ralf Halfmann gegründet, später von Daniel Lehmacher weitergeführt und nachdem mir 2006 die Leitung des Dojo übertragen wurde, haben wir diesen Ort dann „San Bo Dojo“ (3 Schätze Dojo) genannt.

Buddha, Dharma und Sangha sind die Drei Schätze, zu denen wir als Buddhist*innen Zuflucht nehmen. Wenn wir Buddha als Einheit verstehen und Dharma als die Lehre oder die universellen Gesetzmäßigkeiten, dann ist die Sangha ein Gefäss, in dem wir gemeinsam praktizieren können. Die Sangha ist wie eine Suppe, mit verschiedenen Zutaten und Gewürzen, die harmonisch miteinander wirken. So wie die Suppe im Topf kocht, kochen wir uns selbst im Dojo.

Zen-Praxis ist sowohl einzigartig, als auch gemeinschaftlich. Jede/r findet einen eigenen Zugang und einen eigenen Ausdruck in der Praxis. Nicht nur, weil wir in unserem Dojo viele Traditionslinien und Schulrichtungen vertreten wissen und wir uns von unterschiedlichen Lehrer*innen inspirieren lassen, liegt mir die Praxis in der Gemeinschaft des Dojos besonders am Herzen. Die Sangha steht für die Harmonie und gleichzeitig ist die Praxis als Sangha nicht immer einfach. So gab es in den letzten 25 Jahren Freude und Skepsis, Zögern und Wachstum, Gemeinschaft und Verbindung, Streiten, Unterstützung und Herausforderungen.

Immer wieder kommen neue und vor allem unterschiedliche Menschen ins Dojo, die dann ein Stück des Weges mit uns gehen, bleiben oder weiterziehen und immer bedeutet dies Veränderung und Inspiration. Hier wird das Dojo zum Spannungsfeld von Ungetrenntheit (Buddha) und Verschiedenheit (Dharma), den zwei Aspekten der Wirklichkeit. Wie Dogen betont, reicht es nicht aus, diese zwei Seiten der Wirklichkeit nur zu betrachten. Er sagt, wir sollen sie in einer einzigen Handlung ausdrücken. Wie drücken wir nun diese zwei Seiten der Wirklichkeit in einer einzigen Handlung aus? Unsere Persönlichkeit und die universelle Wirklichkeit? Unsere eigene Praxis und die der anderen? Unsere Beziehungen jetzt und hier, zum Boden, zur Luft, zum Raum und allem was uns umgibt? Dies zu ergründen ist Aufgabe der Sangha.

Im San Bo Dojo üben wir neben Zazen, die Gewaltfreie Kommunikation und Sensory Awareness, um uns immer wieder in der Begegnung und im Zuhören zu üben. Wir können diese Werkzeuge für unsere gemeinsame Entwicklung nutzen und uns in der Begegnung mit uns selbst und den anderen erfahren.

Die Sangha unterstützt meine eigene Praxis und so wird meine eigene Praxis die Praxis der Sangha.

25 Jahre gemeinsame Zen Praxis bieten eine schöne Gelegenheit sich zu treffen und so gab es am 23.11.2019 ein Wiedersehen mit neuen und alten Weggefährt*innen und Gästen.

Auf weitere 25 Jahre… Patrick Ho Kai Damschen