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Fragen an die Praxis?!

Ein Sesshin, und irgendwie ist dieser Lockdown ja vielleicht auch so eine Art Sesshin, birgt immer wieder die Möglichkeit, dem Leben / der Existenz auf den Grund zu gehen.

Der Buddha war sehr konsequent in seinem Vorhaben, die grundlegenden Fragen zu klären, die sich ihm stellten.

Welche Fragen habe ich? Wie sieht (m)ein Leben aus Zen aus? Was sind meine Erwartungen und Hoffnungen?

Wir können uns fragen, warum praktiziere ich eigentlich? Was motiviert mich, jeden Tag oder auch nur ab und zu auf dem Kissen zu sitzen und die Wand anzuschauen? Ist es schon eine Art Routine oder eine Form der Identität, die ich mir schaffe?

Es heißt, die Paramita und die Gebote sind Ausdruck der Weisheit Buddhas in dieser Welt. Werden sie auch in meinem Leben lebendig? Kann sich Mitgefühl und Weisheit in meinem Alltag entfalten? Was bedeutet Erleuchtung für mich, wenn ich die gängigen und teilweise abstrusen Vorstellungen davon, einmal beiseite lasse?

Wie integriere ich meine Praxis in meinem Leben? Trage ich die Praxis, in dem ich zum Beispiel in einer Sangha aktiv bin, mich in einem Dojo engagiere oder bin ich nur Besucher?

Solche Art Fragen können wir nur jeweils für uns selbst beantworten…

Der Dezember startet im San Bo Dojo mit unserer jährlichen Zen-Praxiswoche zu Buddhas Erwachen (Satori). Während wir zusammen mit vielen Menschen auf der ganzen Welt praktizieren, besinnen wir uns, in manchmal recht herausfordernden und anstrengenden Sesshins, auf die Praxis des Buddha und den Weg, den er aufgezeigt hat. Ein Weg der Praxis und der Erfahrung, ein revolutionärer Weg, das Leiden zu verstehen und loszulassen.

Auch, wenn wir das Dojo nun im Dezember noch geschlossen halten, gibt es weiterhin die Möglichkeit eines virtuellen Dojos via Zoom und mit allen, die nicht online Zazen üben wollen oder beschlossen haben, ein Einzel-Retreat zu machen, sind wir in Gedanken verbunden…