Texte

Im Folgenden findet Ihr einige grundlegende Texte des Zen, wie sie im San Bo Dojo und im Kô Getsu An (Zen Haus Blankenbach) rezitiert werden, sowie einige Grundlagen der buddhistischen Lehre:

Die Drei Daseinsmerkmale:

Nicht-Selbst / Beziehung
Unbeständigkeit / Wandel
Leiden / Nirvana

Die Vier Edlen Wahrheiten:

Wahrheit vom Leiden: Alles Bedingte ist letztlich leidvoll. Dies ist zu durchschauen.
Wahrheit von der Ursache des Leidens: Die Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung. Sie sind zu transformieren.
Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden. Dies ist zu verwirklichen.
Wahrheit von dem Weg zur Aufhebung des Leidens: Zum Erlöschen des Leidens führt ein Weg, der Edle Achtfache Pfad. Er ist zu gehen.

Der edle achtfache Pfad

Rechte Einsicht
Rechtes Denken
Rechte Rede
Rechte Handlung
Rechte Lebensführung
Rechtes Bemühen
Rechte Achtsamkeit
Rechte Konzentration

Auf dem Achtfachen Pfad gibt es acht Wege, acht Verzweigungen, die alle von einander abhängig sind. Man praktiziert sie nicht einzeln oder nacheinander, sondern alle gleichzeitig. Sie sind alle Ausdrucksformen der Zazen-Praxis und sind sehr nützlich für die Beziehung zwischen Zazen und unserem Alltag.

Traditionell gruppiert man die acht Aspekte in drei Gruppen:

  1. Die ersten zwei sind die Rechte Einsicht und das Rechte Denken. Dies ist die Dimension von Weisheit und Mitgefühl, die immer zusammen gehören.
  2. Dann kommt das, was das Karma, das Verhalten betrifft. Die Rechte Rede, die Rechte Handlung und den Rechten Lebensführung.
  3. Der dritte Aspekt sind die drei Verzweigungen, welche die Meditationspraxis betreffen. Das Rechte Bemühen, die Rechte Achtsamkeit und die Rechte Konzentration.

Sankiraimon | Die Dreifache Zuflucht

NAMU KIE BUTSU
NAMU KIE HO
NAMU KIE SO
KIE BUTSU MU JO SON
KIE HORI YAKU SON
KIE SOWA GO SON
KIE BUKKYO
KIE HOKYO
KIE SOKYO

Ich nehme meine Zuflucht zum Buddha, zum Dharma und zur Sangha.
Zum Buddha, dem Unvergleichlichen, Ehrwürdigen, nehme ich meine Zuflucht.
Zum Dharma, dessen Reinheit ich verehre, nehme ich meine Zuflucht.
Zur Sangha, deren harmonisches Leben ich verehre, nehme ich meine Zuflucht.
Zum Buddha, zum Dharma und zur Sangha habe ich jetzt meine Zuflucht genommen.

Die Kai / Die Gebote

Als Kai/Gebote bezeichnet man die Regeln der Gemeinschaft der Zen-Übenden (Sangha).

Sie ergeben sich aus dem „edlen achtfachen Pfad“ und sind keine Verbote, keine enge Moral, sondern sollen die Richtung für die eigenverantwortliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Handeln vorgeben.

Sie dienen als Hilfe und Orientierung und sind völliger Ausdruck des Mitgefühls und der Weisheit von Zazen.

Wir können nur in Beziehung zu anderen existieren und diese Realität ist auch die Quelle der Gebote.

Bei der Ordination zum Bodhisattva oder zum Mönch/zur Nonne, empfängt man die Kai/Gebote und verpflichtet sich freiwillig nach ihnen zu leben.

Die Drei Reinen Gebote lauten:

Hört auf, Schlechtes zu tun. Dies ist der Ursprung der Gebote Buddhas. Macht daraus eure Bleibe.

Tut nur Gutes. Dies ist das Dharma des höchsten Erwachens für alle Existenzen.

Tut das Gute für die anderen. Seit jenseits von heilig und profan und helft allen Wesen wie euch selbst, die Befreiung zu verwirklichen.

Die Zehn Großen Gebote lauten:

Nicht töten. („Dai ichi fu sessho kai“). Keine Lebewesen zu zerstören bedeutet, dem Leben Buddhas zu ermöglichen, seine Entwicklung fortzusetzen. Tötet nicht Buddha.

Nicht stehlen. („Dai ni fu chuto kai“). Subjekt und Objekt sind eins. So ist das Tor des Erwachens weit offen.

Nicht begehren. („Dai san fu jain kai“). Handelnder, Handlung und Empfänger der Handlung sind rein von jeder Begierde. Dies ist dieselbe Handlung wie die aller Buddhas.

Nicht lügen. („Dai yo fu mogo kai“). Das Rad des Dharmas dreht sich seit Anbeginn, nichts fehlt, nichts ist zuviel. So bedeckt süßer Tau die ganze Welt und in ihm findet sich die Wahrheit.

Sich nicht vergiften. („Dai go fu kosho kai“). Es gibt nichts, über das man sich täuschen kann. Wenn wir dies verstehen, verwirklichen wir das Erwachen.

Sich nicht bewundern. („Dai roku fu aku ko kai“). Jeder Buddha und jeder Patriarch realisiert, dass er dem Himmel ähnelt, unbegrenzt und weit wie das Universum. Wenn sie ihren wahren Körper realiseren, gibt es nichts innerhalb und nichts außerhalb und sie verweilen nirgends auf dieser Erde.

Nicht geizig sein. („Dai shichi fu ken hozai kai“). Es gibt nichts, mit dem man geizen kann. Ein Satz, ein Vers, alle Erscheinungsformen, eine Existenz, ein Erwachen – alle sind die Buddhas und die Patriarchen.

Nicht wütend werden. („Dai hachi fu rosetsu kai“). Es gibt weder Fortschritt noch Rückschritt, weder Wahrheit noch Lüge. Es gibt einzig ein leuchtendes Wolkenmeer.

Nicht kritisieren. („Dai kyu fu anken kai“). In der Lehre Buddhas existiert die Wahrheit in allem. Alle folgen derselben Unterweisung, demselben Erwachen, demselben Betragen. Kritisiert nicht und sprecht nicht über die Fehler anderer. Verunreinigt nicht den Weg.

Nicht die Drei Kostbarkeiten verleumden. („Dai jiu fu bodayu bosanbo kai“). Das Dharma lehren, indem man selbst praktiziert ohne die anderen nachzuahmen, bedeutet der Welt ein Beispiel zu geben. Das Verdienst, das darin besteht, es zu ermöglichen, diese Welt der Täuschungen zu durchqueren, wird die Quelle aller Weisheit. Kritisiert die Lehre nicht. Akzeptiert sie vollständig.

Maka Hannya Haramita Shingyô

KAN JI ZAI BO SATSU GYO JIN HANNYA HA RA MI TA JI SHO KEN GO ON KAI KU DO ISSAI KU YAKU SHA RI SHI SHIKI FU I KU KU FU I SHIKI SHIKI SOKU ZE KU KU SOKU ZE SHIKI JU SO GYO SHIKI YAKU BU NYO ZE SHA RI SHI ZE SHO HO KU SO FU SHO FU METSU FU KU FU JO FU ZO FU GEN ZE KO KU CHU MU SHIKI MU JU SO GYO SHIKI MU GEN NI BI ZESSHIN NI MU SHIKI SHO KO MI SOKU HO MU GEN KAI NAI SHI MU I SHIKI KAI MU MU MYO YAKU MU MU MYO JIN NAI SHI MU RO SHI YAKU MU RO SHI JIN MU KU SHU METSU DO MU CHI YAKU MU TOKU I MU SHO TOKU KO BO DAI SATTA E HANNYA HA RA MI TA KO SHIN MU KEI GE MU KEI GE KO MU U KU FU ON RI ISSAI TEN DO MU SO KU GYO NE HAN SAN ZE SHO BUTSU E HANNYA HA RA MI TA KO TOKU A NOKU TA RA SAN MYAKU SAN BO DAI KO CHI HANNYA HA RA MI TA ZE DAI JIN SHU ZE DAI MYO SHU ZE MU JO SHU ZE MU TO DO SHU NO JO ISSAI KU SHIN JITSU FU KO KO SETSU HANNYA HA RA MI TA SHU SOKU SETSU SHU WATSU GYA TEI GYA TEI HA RA GYA TEI HARA SO GYA TEI BO JI SOWA KA HAN-NYA SHIN GYO

Übersetzung

Essenz des Sutras der Höchsten Weisheit, die es ermöglicht, darüber hinaus zu gehen

Der Bodhisattva des Großen Mitgefühls, Avalokiteshvara, sieht aufgrund seiner tiefen Praxis der Großen Weisheit, daß die fünf Skandha nur Leerheit sind. Durch dieses Verstehen lindert er alle Leiden.

Shariputra, die Formen unterscheiden sich nicht von der Leerheit und die Leerheit unterscheidet sich nicht von den Formen. Form (shiki) selbst ist Leerheit (ku), Leerheit selbst ist Form. So verhält es sich auch mit der Empfindung, der Wahrnehmung, den Geistesformationen und dem Bewusstsein.

Shariputra, alle Existenzen haben den Aspekt der Leerheit. Sie sind ohne Geburt und Erlöschen, weder rein noch beschmutzt, nehmen weder zu noch ab.

In der Leerheit gibt es also weder Form noch Empfindung, noch Wahrnehmung, noch Geistesformation, noch Bewusstsein; weder Auge noch Ohr, noch Nase, noch Zunge, noch Körper, noch Bewußtsein; weder Farbe, noch Ton, noch Geruch, noch Geschmack, noch Berührung, noch Gedanken. In der Leerheit existiert also der Bereich der Sinne nicht.

In der Leerheit gibt es weder Verblendung noch Ende der Verblendung, weder Täuschung noch Ende der Täuschung. Es gibt weder Verfall und Tod noch Ende von Verfall und Tod. Es gibt kein Leiden, keinen Ursprung, kein Ende, keinen Weg. In der Leerheit gibt es weder Weisheit, noch Erlangen, noch Nicht-Erlangen.

Dank dieser Großen Weisheit, die darüberhinaus führt, hat der Bodhisattva einen Geist frei von Hindernissen und kennt keine Angst, sind ihm Täuschung und Anhaftung fern. Er kann das höchste Ende, das Nirvana, erlangen. Alle vergangenen, gegengenwärtigen und zukünftigen Buddhas praktizieren die Große Weisheit und erlangen so das vollkommene Erwachen.

Wir müssen also verstehen, daß Hannya Haramita das große glänzende und leuchtende Mantra ist, das höchste, unübertreffliche, unvergleichliche Ende. Seine Kraft schneidet alle Leiden ab. Es ist das wirkliche Mantra. Durch dieses Mantra ist es möglich, die Essenz aller Wahrheit zu erlangen:

“Gehen, gehen, gemeinsam über das Darüber-Hinaus hinaus gehen,
bis zur vollständigen Vollendung des Weges.”

San Ge Mon

GASHAKU SHOZÔ SHOAKU GO
KAI YU MUSHI TON JIN CHI
JU SHIN KUI SHISHO SHO
ISSAI GAKON KAI SAN GE

Reue-Vers

Alle schlechten Taten, die ich seit sehr langer Zeit begangen habe,
Frucht meiner Begierden, meines Zorns und meiner Verblendung,
in Gestalt von Taten, Worten, Gedanken,
alles schlechte Karma, das ohne Anfang ist,
bekenne und bereue ich jetzt

Shigu Seigan Mon

SHUJÔ MUHEN SEI GAN DO
BON-NO MUJIN SEI GAN DAN
HO MON MURYÔ SEI GAN GAKU
BUTSU DO MUJÔ SEI GAN JO

Die Vier grossen Gelübde

Unzählig sind die lebenden Wesen. Ich gelobe, sie alle zu befreien.
Unerschöpflich sind die leidschaffenden Täuschungen. Ich gelobe, sie alle zu transformieren.
Unermesslich sind die Pforten des Dharma. Ich gelobe, sie ganz zu durchdringen.
Vollkommen ist der Buddha-Weg. Ich gelobe, ihn ganz zu verwirklichen.

Gyô Hatsû Nenju

Bus-sho kabira
Jo do makada
Seppo harana
nyu metsu kuchira.
Nyorai o ryôki
Gakon toku futen
Gangu is-sai shu
To san rin ku ja ku.

Shin jin pashin birû sha no fu
En mon ho shin rushâ no fu
Sen pai kashin shakyâ mu ni fu
To rai asan mirû son bu
Ji ho san shi ishî shi fu
Dai jin myo harin ga kin
Dai shin bun jusu ri bu sa
Dai jin fuen bu sa
Daihi kan shiin bu sa
Shi son bu sa mo ko sa
Mo ko hôja ho ro mi.

Hitotsu ni wa kô no tashô o hakari kano raisho o hakaru.
Futatsu ni wa onore ga tokugyô no zenketto hakatte ku ni ôzu.
Mitsu ni wa shin o fusegi toga o hanaruru koto wa tontô o shû to su.
Yotsu ni wa masa ni ryôyaku o koto to suru wa gyôko o ryôzen ga tame nari.
Itsutsu ni wa jôdô no tame no yue ni ima kono jiki o uku.

Jiten kijinshu
Gokin suji kyu
Suji hen jihô
Ishi kijin kyu.

Jo bun san bo
Chu bun shion
Gekyû roku do
Kai do kuyô.

Ik-ku idan is-sai aku
Niku ishu is-sai zen
Sanku ido shoshu jo
Kaigu jo butsu do.

Gashi sen pas-sui
Nyo ten kan ro mi
Seyo kijin shu
Shitsu ryo toku bo man
On makura sai sowaka.

Shishi kai jiki kun
jiren kafu jashî
Shin shin jin cho ihi
Kishu rinbu jo son.

Mahlzeiten-Verse

Buddha, geboren in Kapilavastu,
Erwachte in Magadha,
Lehrte in Harana,
Trat in Kushinagara ins Nirvana ein.
Die Schalen des Tathagata öffnen wir jetzt.
Möge der Gebende, der Empfangende und das, was gegeben wird,
von allen Anhaftungen befreit werden
und gemeinsam mit allen fühlenden Wesen die Befreiung erlangen.

Verehrung der unbegrenzten Reinheit des Buddha Vairocana,
Der vollendeten Form des Buddha Amitabha,
Der manifestierten Form des Buddha Shakyamuni.
Verehrung Maitreya, dem Buddha der Zukunft.
Verehrung allen vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Buddhas in den zehn Richtungen.
Verehrung dem Lotussutra des Gesetzes des Großen Fahrzeugs.
Verehrung dem Bodhisattva der Weisheit, Manjushri,
Dem großen und vollkommenen Bodhisattva Samantabhadra,
Dem Bodhisattva des großen Mitgefühls, Avalokiteshvara,
Allen unzähligen Bodhisattvas, allen Dharmavorfahren und Dharmavorfahrinnen
Verehrung der Großen Weisheit, die es ermöglicht, darüber hinaus zu gehen.

Erstens: Woher kommt diese Nahrung? Unsere Dankbarkeit richtet sich an die, die zu ihrer Entstehung beigetragen haben.
Zweitens: Während wir diese Essensgabe erhalten, bedenken wir unsere Unvollkommenheit.
Drittens: Wir achten darauf, daß Wut und Gier nicht auftreten, und gehen gegen unsere Verblendung an.
Viertens: Wir nehmen diese Nahrung zu uns wie Medizin für die Gesundheit des Körpers.
Fünftens: Wir nehmen diese Nahrung zu uns, um uns auf dem Buddha-Weg zu vervollkommenen.

Euch, ihr hungrigen Geister,
Bringen wir diese Nahrung dar.
Möge sie sich im ganzen Universum verbreiten,
und wir gemeinsam mit euch speisen.

Für den Buddha, für das Dharma, für die Sangha,
Für die ganze Menschheit,
Für alle Wesen in den sechs Bereichen,
Mögen sie alle gesättigt werden.

Der erste Teil, um alles Böse zu beenden,
Der zweite, um alles Gute zu nähren,
Der dritte, um alle Wesen zu befreien.
Mögen wir gemeinsam den Weg des Erwachens gehen.

Das Wasser, mit dem wir unsere Schalen spülten,
schmeckt wie himmlischer Nektar.
Wir bringen es allen Wesen dar.
Möge es sie erfrischen wie der Morgentau.

Mögen wir in dieser Welt der Leerheit
Mit der Reinheit eines Lotus im schmutzigen Wasser leben.
Nichts übertrifft den unbegrenzten Geist.
So verneigen wir uns vor Buddha.

Takkesa ge

DAI SAI GEDAP-PUKU
MUSÔ FUKU DEN E
HI BU NYORAI KYO
KO DO SHOSHU JO

Kesa-Vers

Gewand der Großen Befreiung,
Kesa des Feldes unbegrenzten Glücks.
Voller Vertrauen die Unterweisung Buddhas empfangend,
helfen wir allen fühlenden Wesen.

Sandokai (von Meister Sekito Kisen)

CHIKUDO DAISEN NO SHIN, TOZAI MITSU NI AIFU SU. NINKON NI RIDON ARI, DO NI NANBOKU NO SO NASHI. REIGEN MYÔ NI KÔ KETTARI, SHIHA AN NI RUCHÛ SU. JI O SHÛ SURU MO MOTO KORE MAYOI; RI NI KANÔ MO MATA SATORI NI ARAZU. MON MON ISSAI NO KYÔ EGO TO FU EGO TO. ESHITE SARANI AI WATARU; SHIKARAZAREBA KURAI NI YOTTE JÛ SU. SHIKI MOTO SHITSU ZÔ O KOTONI SHI; SHÔ MOTO RAKKU O KOTO NI SU. AN WA JÔCHÛ NO KOTO NI KANAI; MEI WA SEIDAKU NO KU O WAKATSU. SHIDAI NO SHÔ ONOZUKARA FUKUSU, KONO SONO HAHA O URU GA GOTOSHI. HI WA NESSHI, KASE WA DÔYÔ, MIZU WA URUOI, CHI WA KENGO. MANAKO WA IRO, MIMI WA ONJÔ, HANA WA KA, SHITA WA KANSO. SHIKAMO ICHI ICHI NO HÔ NI OITE, NE NI YOTTE HABUNPU SU. HONMATSU SUBEKARAKU SHÛ NI KISUBESHI; SONPI SONO GO O MOCHIYU. MEICHÛ NI ATTATE AN ARI, ANSÔ O MOTTE Ô KOTO NAKARE. ANCHÛ NI ATTATE MEI ARI, MEISÔ O MOTTE MIRU KOTO NAKARE. MEIAN ONO ONO AITAI SHITE HISURU NI ZENGO NO AYUMI NO GOTOSHI. BANMOTSU ONOZUKARA KÔ ARI, MASANI YÔ TO SHO TO O IU BESHI. JISON SUREBA KANGAI GASSHI; RIÔZUREBA SENPÔ SASÔ. KOTO O UKETE WA SUBEKARAKU SHÛ O E SUBESHI; MIZUKARA KIKU O RISSURU KOTO NAKARE SOKUMOKU DÔ O ESEZUNBA, ASHI O HAKOBU MO IZUKUNZO MICHI O SHIRAN. AYUMI O SUSUMUREBA GONNON NI ARAZU, MAYÔTE SENGA NO KO O HEDATSU. TSUTSUSHINDE SAN GEN NO HITO NI MÔSU, KÔIN MUNASHIKU WATARU KOTO NAKARE.

Die Harmonie von Einheit und Verschiedenheit

Der Geist des großen Weisen aus Indien wurde direkt von Westen nach Osten übermittelt.

Menschen unterscheiden zwischen Dummen und Klugen, doch auf dem wahren Weg gibt es keine Patriarchen des Südens oder des Nordens.

Die Quelle der Lehre ist rein und ohne Makel. Bäche die sich verzweigen fließen in der Dunkelheit.

An einer Idee zu haften ist Täuschung. Die Wahrheit zu erkennen ist auch nicht immer Erleuchtung.

Die Sinne und ihre Objekte sind eng miteinander verbunden und gleichzeitig voneinander unabhängig.

Doch trotz ihrer unendlichen Verbundenheit haben sie alle ihren eigenen Ort.

Dinge unterscheiden sich in Wesen und Form.

Im Geschmack, Klang und Gefühl manifestieren sich gut und schlecht.

Im Dunkeln sind hochwertig und minderwertig nicht zu unterscheiden.

Im Hellen wird der Gegensatz von rein und unrein deutlich.

Die vier Elemente kehren zur ihrer Natur zurück, wie ein Kind zu seiner Mutter.
Feuer erhitzt, Wind bewegt, Wasser nässt, Erde ist fest.

Für die Augen gibt es Farbe und Form. Für die Ohren gibt es Klang.
Für die Nase gibt es Geruch. Für die Zunge gibt es Geschmack.

Jedes Phänomen entspringt der Wurzel, so wie Zweige und Blätter aus dem Stamm sprießen.

Wurzel und Baumspitze kehren zu ihrer ursprünglichen Natur zurück.

Hohe und niedrige Worte sind unterschiedlich.

In der Helligkeit da ist tiefste Dunkelheit, hafte nicht an der Dunkelheit.
In der Dunkelheit da ist Helligkeit, aber suche nicht nach der Helligkeit.
Dunkelheit und Helligkeit wechseln einander ab wie beim Gehen der vordere und hintere Fuß.

Jedes Phänomen hat seinen Wert. Ihr solltet darauf achten, wie die Wahrheit zum Ausdruck gelangt.

Das Relative passt zum Absoluten wie ein Deckel zu seinem Behälter.

Das Absolute und das Relative entsprechen einander wie zwei Pfeile, die sich im Flug begegnen.

Hörst Du die Worte, solltest Du die Quelle der Lehre verstehen.

Entwickle keine eigenen Maßstäbe. Erkennst du den Weg nicht mit deinen Augen, wie sollten dann deine Füsse um ihn wissen?

In der Übung fortschreiten ist weder fern noch nah.

Im Zustand der Täuschung bist du Berge und Flüsse davon entfernt.

Ich fordere alle Sucher der Wahrheit ehrerbietig auf:
Vergeudet eure Tage und Nächte nicht.

Fukanzazengi | Universelle Anleitung zum Zazen

(Dogen Zenji, 1200 – 1253)

Von Beginn an war der Weg vollkommen gegenwärtig, warum sollten wir ihn erst noch üben und bezeugen müssen? Das Gefährt der Lehre bewegt sich frei und von selbst, welchen Sinn hätte da unser eifriges Üben? Im ganzen Universum gibt es nicht das geringste Staubkorn, wie könnten wir je versuchen, uns selbst durch die Übung zu reinigen? An diesem Ort ist alles offenbar, wohin sollten wir die Füße unserer Übung richten?

Wenn du auch nur ein Haarbreit von Unterscheidung machst, wird sich eine Kluft wie zwischen Himmel und Erde auftun. Wenn du dem einen folgst und dem anderen widerstrebst, wird dein Geist wie Pulver vom Wind verweht. Auch wenn du stolz auf dein Wissen und deine große Erleuchtung bist, auch wenn deine intuitive Weisheit Buddha erschaut hat und du den Weg erlangt und den Geist geklärt hast, selbst wenn deine entschlossene Gesinnung zum Himmel durchbricht: Selbst dann zappelst du nur so wie einer, der mit dem Kopf in der Schale feststeckt, während der Leib den Ausweg zum Leben fast vollkommen vergessen hat.

Shakyamuni wurde als Weiser geboren. Dennoch saß er für sechs Jahre im Gion-Park. Siehst du seine Spuren nicht? Bodhidharma brachte das Siegel des Geistes aus Indien. Hörst du nicht das Echo der neun Jahre, die er im Shorin-Tempel gegen die Wand gerichtet saß? Wenn es selbst bei den Alten so war, wie könnten wir Heutigen uns da vor der Übung drücken? Suche nicht nach Buchstaben, verstricke dich nicht in Worte, lass endlich ab von deinen Kommentaren. Dreh’ das Licht um und beleuchte dich selbst, lerne, einen Schritt zurück zu tun. Von selbst werden sich Körper und Geist lösen, dein Urangesicht wird ganz offenbar. Wenn du die Dinge sehen willst, so wie sie sind, musst du – hier und jetzt – ganz du selbst sein, so wie du bist.

Für die Zenübung ist ein stiller Ort geeignet. Halte Maß beim Essen und Trinken und löse dich aus allen Bindungen, lasse die zehntausend Angelegenheiten ruhen. Denke nicht an “gut” und “böse”, urteile nicht über “richtig” oder “falsch”. Dein Geist und Bewusstsein drehen sich im Kreis – lass sie zur Ruhe kommen. Hör’ auf alles mit deinen Gedanken und Meinungen abzuwägen. Versuche auch nicht einen Buddha aus dir zu machen, gib dich nicht ab mit “Sitzen” oder “Liegen”.

Breite eine dicke Sitzmatte aus. Darauf lege dein Sitzkissen. Sitze entweder im halben Lotussitz oder im vollen Lotussitz. Beim vollen Lotussitz lege den rechten Fuß auf den linken Oberschenkel und dann den linken Fuß auf den rechten Oberschenkel. Beim halben Lotussitz lege einfach den linken Fuß auf den rechten Oberschenkel.

Trage dein Gewand locker und ordentlich. Lege die rechte Hand auf den linken Fuß und die linke Hand auf die rechte Hand. Die Spitzen der beiden Daumen sind gegeneinander gestützt. Sitze gerade, in der richtigen Haltung. Sitze nicht nach links oder rechts gekrümmt, vornüber gebeugt oder zurückgelehnt. Ohren und Schultern sollten in einer Linie sein, während die Nase in einer Linie mit dem Nabel ist. Die Zunge sollte am Gaumen anliegen. Halte Lippen und Zähne geschlossen und die Augen stets geöffnet. Atme leise durch die Nase.

Ist der Körper auf diese Weise eingestimmt, dann atme einmal tief durch den Mund aus. Schwinge deinen Oberkörper erst nach links und rechts. Dann sitze reglos wie ein mächtiger Berg in Konzentration und denke auf dem Grund des Nicht-Denkens. Wie denkt man auf dem Grund des Nicht-Denkens? Es ist die Loslösung vom Denken (Undenken). Dies macht die Kunst des Zazen aus.

Zazen ist keine Meditationstechnik – es ist das Dharmator großer Zufrieden- und Gelassenheit. Es ist das übende Erweisen des endlosen Dharmaweges. Hier verwirklicht sich das offenbare Geheimnis, es gibt kein Netz mehr, in dem du dich verfangen könntest. Wenn du dir dies zu eigen gemacht hast, bist du wie ein Drache, der zurück ins Wasser taucht, du bist wie ein Tiger, der durch die Berge streift. Die wahre Lehre verwirklicht sich von selbst, und deine Müdigkeit und Zerstreutheit werden sich auflösen.

Wenn du aus Zazen aufstehst, bewege deinen Körper erst langsam, und richte dich dann in Ruhe auf. Tue es nicht Hals über Kopf.

Siehe, dass all die, die über das Gewöhliche wie das Ungewöhnliche hinausgehen und im Sitzen wie im Stehen sterben, sich dieser einen Kraft überlassen. Das gilt auch für den Finger und den Mast, die Nadel und den Schlegel, mit denen das Rad der Lehre gedreht wurde. Der Erweis, der mit dem Wedel und der Faust, dem Stock und dem Schrei erbracht wurde, lässt sich durch Gedanken und Urteile nicht verstehen. Wie sollte ihn je einer erkennen, der sich mit übendem Erweisen um das Erlangen übernatürlicher Kräfte bemüht? Dein Handeln muss sich von Klang und Gestalt lösen, es muss sich auf die Ordnung gründen, die vor intellektuellem Sehen und Verstehen liegt.

Mache dir keine Gedanken darüber, ob du mehr weißt als die anderen oder nicht. Glaube nicht, dass der Kluge besser ist als der Dumme. Gib’ dich einfach hin an die Übung: Das ist es, was Beschreiten des Weges genannt wird. Nichts könnte das übende Erweisen beflecken – sich nach dem Weg zu richten bedeutet, den Alltag zu leben. In dieser wie in allen anderen Welten, in Indien wie in China, wird das Buddhasiegel auf gleiche Weise bewahrt, und der Wind der Wahrheit weht frei und ungehindert. Gib’ dich einfach hin an das Sitzen, geh’ auf im unbeweglichen Zustand des Zazen. Auch wenn es tausend Wege mit zehntausend Unterschieden gibt, beschreite den einen Weg in dem du einfach nur Zen übst. Welchen Sinn hat es, das Sitzkissen bei dir zuhause zu verlassen, um in der Fremde umherzuirren? Ein falscher Schritt, und du wirst den Boden unter deinen Füßen verlieren. Als Mensch geboren, hast du die seltene Gelegenheit den Weg zu gehen – verschwende deine Zeit nicht!

Dem Buddhaweg in diesem Leben begegnet – wie könntest du die Gelegenheit ungenutzt lassen und fliegenden Funken nachblicken? Dein Leben ist wie das Tau am Gras. Das Schicksal schlägt zu wie ein Blitz. Dein Körper hat keinen Bestand, in einem Augenblick musst du ihn aufgeben. Ich hoffe, dass du, der du die Lehre so gelernt hast wie ein Blinder, der an einem Elephanten tastet, nicht in Angst und Schrecken versetzt wirst, wenn du dem wirklichen Drachen begegnest. Übe den direkten Weg der Wahrheit mit Leib und Seele, respektiere den Müßiggänger, der jenseits jedes Lernens ist. Teile die Weisheit mit Buddhas und Buddhas, erbe das Samadhi von Patriarchen und Patriarchen. Auf diese Weise geübt – auf diese Weise verwirklicht. Die Schatzkammer öffnet sich von selbst – es liegt an dir, sie auszuschöpfen.

Hakuin Zenji Zazenwasan | Chorgesang des Zen Meisters Hakuin

(Hakuin Zenji, 1686 – 1769)

SHUJO HONRAI HOTOKE NARI
MIZU TO KORI NO GOTOKU NITE
MIZU O HANARETE KORI NAKU
SHUJU NO HOKA NI HOTOKE NASHI

SHUJO CHIKAKI O SHIRAZU SHITE
TOKU MOTOMURU HAKANASA YO
TATOEBA MIZU NO NAKA NI ITE
KATSU O SAKEBU GA GOTOKU NARI

CHOJA NO IE NO KO TO NARITE
HINRI NI MAYOU NI KOTONARAZU
ROKUSHU RINNE NO INNEN WA
ONORE GA GUCHI NO YAMIJI NARI

YAMIJI NI YAMIJI O FUMISOETE
ITSUKA SHOJI O HANARU BEKI
SORE MAKAEN NO ZENJO WA
SHOTAN SURU NI AMARI ARI

FUSE YA JIKAI NO SHOHARAMITSU
NENBUTSU ZANGE SHUGYO TO
SONO SHINA OKI SHOZENGYO
MINA KONO UCHI NI KISURU NARI

ICHIZA NO KO O NASU HITO MO
TSUMISHI MURYO NO TSUMI HOROBU
AKUSHU IZUKU NI ARINU BEKI
JODO SUNAWACHI TOKARAZU

KATAJIKENAKUMO KONO NORI O
HITOTABI MIMI NI FURURU TOKI
SANDAN ZUIKI SURU HITO WA
FUKU O URU KOTO KAGIRI NASHI

IWANYA MIZUKARA EKO SHITE
JIKI NI JISHO O SHO SUREBA
JISHO SUNAWACHI MUSHO NITE
SUDENI KERON O HANARETARI

INGA ICHINYO NO MON HIRAKE
MUNI MUSAN NO MICHI NAOSHI
MUSO NO SO O SO TO SHITE
YUKUMO KAERUMO YOSO NARAZU

MUNEN NO NEN O NEN TO SHITE
UTAU MO MAU MO NORI NO KOE
ZANMAI MUGE NO SORA HIROKU
SHICHI ENMYO NO TSUKI SAEN

KONO TOKI NANI O KA MOTOMU BEKI
JAKUMETSU GENZEN SURU YUE NI
TOSHO SUNAWACHI RENGEGOKU
KONO MI SUNAWACHI HOTOKE NARI

Chorgesang des Zen Meisters Hakuin
Lobpreisung des Zazen – Hakuin Zenji Zazen Wasan

Die Menschen sind in ihrem tiefsten Wesen Buddha; es ist wie bei Wasser und Eis:
Wie es kein Eis gibt ohne Wasser, so gibt es nicht einen Menschen ohne Buddhanatur.
Wehe den Menschen, die in weiter Ferne suchen und nicht wissen, wie nahe die Wahrheit ist.
Sie gleichen denen, die mitten im Wasser stehen und doch nach Wasser schreien.
Sie sind Kinder aus reichem Haus, die in Armut und Elend ihren Weg verloren haben.
Irrend durchwandern sie alle Welten, verstrickt im Finstern ihrer Unwissenheit.
Wie könnten sie je frei werden von Geburt und Tod, wenn sie endlos im Dunkel des Irrtums suchen?
Zazen, wie es der Buddha lehrt: Kein Lob kann sein Verdienst erschöpfen! Alle Tugenden, Barmherzigkeit und Sittlichkeit, alle gute Tat, Lobpreisung Buddhas und alle Übungen, alle münden sie hier!
Wem nur ein einmaliger Sitz sich vollendet, dem löst sich alles Karma auf, angehäuft in zahllosen Leben.
Wo sind die Pfade des Übels, wenn Reines Land so nahe ist?
Wer voll Demut auch einmal nur diese Wahrheit vernimmt, wer sie preist und mit Vertrauen verfolgt, erlangt unendliche Glückseligkeit.
Mehr noch: Wenn wir uns ganz der Suche hingeben und unmittelbar unsere eigene Natur erleben, dann ist unser eigenes Wesen nichts anderes als die Natur des vollendeten Nichts und wir sind erhaben über des Denkens Spiel.
Weit öffnet sich das Tor der Einheit von Ursache und Wirkung, und der einzige Weg tut sich auf: Geradeaus hin, kein zweiter und dritter.
Wer ihn beschreitet, der nimmt an als Gestalt die Gestalt des Gestaltlosen, und sein Gehen und Kommen geschieht nirgends, denn wo er ist.
Der nimmt an als sein Denken das Denken des Nicht-Denkens, und sein Singen und auch sein Tanzen sind Stimme der Wahrheit.
Der Himmel des Samadhi ist grenzenlos und frei, und es leuchtet der volle Mond der vierfachen Weisheit.
In diesem Augenblick: Was fehlte da noch, wo sich offenbartdas Nirvana? Hier und jetzt ist Reines Land, und dieser Leib hier ist nichts anderes als Buddha.

ENMEI JIKKU KANNON GYO

KAN ZE ON
NA MU BUTSU
YO BUTSU U IN
YO BUTSU U EN
BUP-PO SO EN
JO RAKU GA JO
CHO NEN KAN ZE ON
BO NEN KAN ZE ON
NEN NEN JU SHIN KI
NEN NEN FU RI SHIN

SUTRA DES UNBEGRENZTEN MITGEFÜHLS

Kannon, erhört die Schreie der Welt,
eins mit Buddha, in Ursache und Wirkung,
Vertraut mit Buddha, Dharma, Sangha,
ewig, selbstlos, rein und voll Freude.
Am Morgen, eins mit Kannon.
Am Abend, eins mit Kannon,
Augenblick für Augenblick entstehend,
Augenblick für Augenblick ungetrennt,

Hokyo Zanmai

(von Meister Tozan, 807 – 869)

NYO ZE NO HÕ, BUSSO MITSU NI FUSU. NANJI IMA KORE O ETARI ; YOROSHIKU YOKU HÕGO SUBESHI. GINWAN NI YUKI O MORI, MEIGETSU NI RO O KAKUSU. RUI SHITE HITOSHIKARAZU ; KONZURU TOKINBA TOKORO O SHIRU. KOKORO KOTONI ARAZAREBA, RAIKI MATA OMOMUKU. DÕZUREBA KAKYÛ O NASHI, TAGAEBA KOCHO NI OTSU. HAISOKU TOMONI HI NARI ; TAIKAJU NO GOTOSHI.TADA MONSAI NI ARAWASEBA, SUNAWACHI ZENNA NI ZOKUSU. YAHAN SHÕMEI, TENGYÕ FURO. MONO NO TAME NI NORI TO NARU ; MOCHIITE SHOKU O NUKU. UI NI ARAZU TO IEDOMO, KORE GO NAKI NI ARAZU. HÕKYÕ NI NOZONDE, GYÕYÕ AI MIRU GA GOTOSHI. NANJI KORE KARE NI ARAZU, KARE MASANI KORE NANJI. YO NO YÕNI NO GOSÕ GANGU SURU GA GOTOSHI. FUKO FURAI FUKI FUJÛ ; BABA WA WA ; UKU MUKU. TSUINI MONO WO EZU, GO IMADA TADASHI KARAZARU GA YUE NI. JÛ RI RIKKÕ, HENSHÕ EGO, TATANDE SAN TO NARI; HENJI TSUKITE GO TO NARU. CHISÕ NO AJIWAI NO GOTOKU, KONGÕ NO CHO NO GOTOSHI. SHÕCHÛ MYÕKYÕ, KÕSHÕ NARABI AGU. SHÛ NI TSÛJI TO NI TSÛZU, KYÕTAI KYÕRO. SHAKUNEN NARU TOKINBA KITSU NARI; BONGO SUBEKARAZU. TENSHIN NI SHITE MYÕ NARI, MEIGO NI ZOKU SEZU. INNEN JISETSU, JAKUNEN TO SHITE SHÕCHO SU. SAI NI WA MUKEN NI IRI,DAI NI WA HÕJO O ZESSU. GÕKOTSU NO TAGAI, RITSURYO NI ÕZEZU. IMA TONZEN ARI, SHÛSHU O RISSURU NI YOTTE. SHÛSHU WAKARU, SUNAWACHI KORE KIKU NARI. SHÛ TSÛJI SHU KIWAMARU MO, SHINJÕ RUCHÛ. HOKA JAKU NI UCHIUGOKU WA, TSUNAGERU KOMA, FUKUSERU NEZUMI. SENSHÕ KORE O KANASHINDE, HÕ NO DANDO TO NARU. SONO TENDÕ NI SHITAGATTE, SHI O MOTTE SO TO NASU. TENDÕ SÕ MESSUREBA, KÕSHIN MIZUKARA YURUSU. KOTETSU NI KANAWAN TO YÕSEBA, KÕ ZENKO O KANZEYO. BUTSUDÕ O JÕZURU NI NANNAN TO SHITE, JIKKÕJU O KANZU. TORA NO KAKETARU GA GOTOKU, UMA NO YOME NO GOTOSHI. GERETSU ARU O MOTTE, HÕKI CHINGYO. KYÕI ARU O MOTTE, RINU BYAKKO. GEI WA GYÕRIKI O MOTTE, ITE HYAPPO NI ATSU. SENPÕ AI Õ, GYÕRIKI NANZO AZUKARAN. BOKUJIN MASA NI UTAI, SEKIJO TATTE MÕ. JÕSHIKI NO ITARU NI AZARU, MUSHIRO SHIRYO WO IREN YA. SHIN WA KIMI NI BUSHI, KO WA CHICHI NI JUNZU. JUNZEZAREBA KÕ NI ARAZU, BUSEZAREBA HO NI ARAZU. SENKÕ MITSUYÕ WA, GU NO GOTOKU RO NO GOTOSHI. TADA YOKU SÕZOKU SURU O, SHUCHÛ NO SHU TO NAZUKU. OKU SURU O, SHUCHÛ NO SHU TO NAZUKU.

Das Samadhi des kostbaren Spiegels

Dies ist das Dharma, das Buddha und die Ahnen im Vertrauen weitergegeben haben. Nun hast Du es, also bewahre es gut.
Wie eine schneegefüllte Schale, wie ein im Mondlicht verborgener Reiher. Sie sind sich ähnlich, doch nicht identisch. Einander nahe erscheinen ihre Unterschiede.
Der Sinn liegt nicht in den Worten, doch der entscheidende Moment lässt ihn erscheinen.
Wenn Du nur einen Augenblick zögerst, tappst Du in die Falle; wenn Du Zweifel hast, stolperst Du über Deine eigenen Füsse.
Es zurückzuweisen oder sich daran zu klammern, sind Irrtümer, denn es ist wie ein großes Feuer: nützlich, aber gefährlich.
Es mit Worten zu beschreiben, bedeutet, es mit Schmutz zu beflecken.
Im Dunkel der Nacht ist dies völlig klar; bei Tageslicht ist es verborgen.
Es ist das Gesetz der Dinge; gebrauche es, um alle Leiden zu entwurzeln.
Obwohl es nicht erzeugt ist, ist es nicht jenseits der Worte.
Es ist wie vor dem kostbaren Spiegel: Du und Spiegelbild betrachten einander.
Du bist nicht es, doch es ist Du.
Wie ein Neugeborenes hat es die fünf Sinnesorgane. Kein Gehen, kein Kommen; kein Erscheinen, kein Verweilen; “Baba, wawa.”- Bedeutet dies etwas oder nicht? Letztlich sagt es nichts, denn seine Worte reichen nicht.
Wenn man das Trigramm des Feuers verdoppelt, sind Yin und Yang miteinander verwoben. Aufeinander gelegt werden sie drei, verwandelt werden sie fünf.
Wie der Geschmack der Pflanze der fünf Geschmäcke oder wie die fünf Zweige des Vajrazepters.
Wie Trommel und Gesang, harmonisch im Zentrum vereint.
Die Quelle zu durchdringen, läßt Dich auch die Flüsse erkennen, die Landschaft umarmen und den Weg wertschätzen.
Respektiere dies und vernachlässige es nicht. Natürlich und subtil ist es weder Verblendung noch Erwachen.
Unter den Ursachen und Bedingungen, der Zeit und den Jahreszeiten ist es heiter und leuchtet.
Es ist so rein, dass es dort durchdringt, wo es keinen Raum gibt, es ist so weit, dass es jede Dimension übersteigt.
Wenn Du Dich davon um Haaresbreite entfernt, bist Du nicht mehr in Harmonie.
Jetzt gibt es das Plötzliche und das Allmähliche, in denen die Unterweisungen und Ansätze erscheinen.
Wenn sie sich unterscheiden, besitzt jedes seine Normen. Aber ob diese Unterweisungen und Ansätze gemeistert werden oder nicht, verläuft die Wirklichkeit unablässig.
Aussen – Ruhe, innen – Aufregung. Das ist wie ein gefesseltes Pferd oder eine versteckte Ratte.
Die Weisen von früher haben mit ihnen Mitleid gehabt und ihnen das Dharma gegeben. Von ihren irrigen Sichtweisen geleitet, hielten sie schwarz für weiß. Wenn diese irrigen Sichtweisen aufhören, realisieren sie den Geist, der sich auf natürliche Weise harmonisiert.
Wenn Du dem alten Weg folgen willst, dann, so bitte ich Dich, beachte die Weisen von früher.
Derjenige, der an dem Punkt ist, den Weg Buddhas zu realisieren, hat den Baum während zehn Kalpas kontempliert.
Es ist wie die Verletzung des Tigers oder wie das Hinken des Pferdes.
Weil einigen etwas fehlt, suchen sie den kostbaren Sitz und die geschmückten Gewänder.
Weil andere eine weite Sicht haben, realisieren sie, dass sie wie der braune und der weiße Ochse sind.
Aufgrund seiner großen Geschicklichkeit traf Hiei die Scheibe aus hundert Metern. Doch wenn die Pfeile sich mitten im Flug treffen, wie kann das eine Frage der Geschicklichkeit sein?
Der Mann aus Holz beginnt zu singen, die Frau aus Stein erhebt sich und tanzt.
Das wird weder durch die Empfindungen noch durch das Bewusstsein erreicht. Wie könnte es die Unterscheidungen betreffen?
Die Minister dienen dem Herrscher, die Kinder gehorchen ihren Eltern.
Nicht zu gehorchen, widerspricht der Kindespflicht, nicht zu folgen, bedeutet, kein wirklicher Minister zu sein.
Verbergt eure Praxis, handelt unauffällig, erscheint dumm und beschränkt.
Einfach so weitermachen wird Meister unter Meistern sein genannt.

Das Schatzspiegelsamadhi (Übersetzung Muhô)

Dies ist es, von Buddhas an Buddhas gereicht, anvertraut den Ahnen von Ahnen und nun von deinen Händen gehalten – behüte es wohl. Es ist wie Schnee, der auf ein Silbertablett fällt. So wie ein Reiher, der sich im Mond verbirgt. Sie ähneln sich, doch sie sind nicht gleich. Untrennbar vermischt, hat doch jedes seinen eigenen Platz.
Der Sinn steckt nicht in den Worten. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, packe es am Schopf. Läufst du ihm nach, stolperst du über deine Füße. Weichst du ihm aus, fällst du in ein Loch. Wende dich nicht ab davon, noch wende dich ihm zu. Es ist wie ein Feuerball. Wenn du versuchst, es mit Worten zu schmücken, wirst du es beschmutzen.
Mitten in der Nacht strahlt es hell, beim Morgengrauen verliert es seine Konturen. Es ist diese Lehre, die dich vom Leiden befreit. Du kannst es nicht machen, aber das bedeutet nicht, dass es wortlos wäre. Wenn du in den Schatzspiegel blickst, sehen sich das Spiegelbild und du in die Augen. Du bist nicht es, doch es ist in Wahrheit du.
Wie bei einem Säugling arbeiten deine fünf Sinne. Da ist weder Kommen noch Gehen, weder Entstehen noch Bleiben. Baba, Wawa, mit Worten, ohne Worte. Du kannst das Ding nicht begreifen, denn die Worte erreichen es nicht.
Beim Hexagramm des Doppelfeuers greifen Relatives und Absolutes ineinander. Übereinander sind es drei, verändert werden es fünf. So wie die fünf Geschmäcker der Beerentraube, so wie die fünf Speichen des Diamantzepters. Inmitten des Absoluten erfasst du es auf wundersame Weise, so wie Gesang, der mit der Musik harmoniert.
Wenn du zum Ursprung zurückkehrst, erkennst du alle Wege. Lege den Gürtel um, gehe einen Schritt voran. Wenn du dich verläufst, schätze dich glücklich. Wogegen versuchst du anzurennen? Das nackte Leben lässt sich nicht greifen. Mit Irre und Erwachen hat es nichts zu tun. Im Fluss der Zeit leuchtet es still und klar. In den kleinsten Spalt dringt es ein, die größten Räume füllt es aus.
Die kleinste Differenz zerstört die Harmonie. Heute unterscheiden wir die Schulen der plötzlichen und allmählichen Befreiung. Die Regeln verlangt, dass du dem Weg der Schule folgst. Wenn du den Weg bis zum Ende gehst, wirst du an die ewige Quelle gelangen.
Manche sind äußerlich unbewegt, aber innerlich finden sie keine Ruhe. Wie ein angebundenes Fohlen, wie eine Maus, die sich versteckt. Aus Mitgefühl verschenkten es die alten Heiligen. Doch wer auf dem Kopf steht, verwechselt Weiß und Schwarz. Nur wenn du fest auf dem Boden stehst, erscheint von selbst der Geist der Bejahung.
Wenn du es den Alten gleichtun willst, richte dein Augenmerk auf ihre Übung. Wenn du zehn Kalpas einen Baum anstarrst, um den Buddhaweg zu erlangen, bist du wie ein gähnender Tiger oder ein humpelnder Gaul. Gewöhnliche Augen sehen kostbare Juwelen, außergewöhnliche Menschen erscheint es in der Form von Füchsen und weißen Ochsen.
Ein Meisterschütze trifft sein Ziel auf hundert Schritt. Wenn sich zwei Pfeile in der Luft treffen, hat das mit Kunstfertigkeit nichts zu tun. Der Mann aus Holz singt, die Frau aus Stein erhebt sich zum Tanz. Mit Gefühlen und Gedanken lässt sich ihr Wirken nicht begreifen.
Der Minister dient dem Kaiser, das Kind folgt dem Vater. Wer nicht folgt, erweist keine Dankbarkeit. Wer nicht dient, steht nur im Weg. Gehe deinen Weg im Verborgenen, sei wie ein Strohkopf. So gibst du es weiter, so wirst du zum Meister unter den Meistern.

KAI KYO GE

MU JŌ JIN JIN MI MYŌ HŌ
HYAKU SEN MAN GŌ NAN SŌ GŪ
GA KON KEN MON TOKU JU JI
GAN GE NYO RAI SHIN JITSU GI

Vers zum Öffnen des Sutras
Einem unübertrefflichen, höchst tief-gründigen, feinsinnigen und wunderbaren Dharma
kann man selbst in hunderttausend mal zehntausend Kalpas schwerlich begegnen.
Ich sehe und höre ihn jetzt, kann ihn annehmen und bewahren,
und gelobe, die wahre Bedeutung des Tathāgata zu verstehen.

JI HO SAN SHI

JI HO SAN SHI I SHI FU
SHI SON BU SA MO KO SA
MO KO HO JA HO RO MI

Alle vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Buddhas in den zehn Richtungen,
Alle Bodhisattvas, alle Dharmavorfahren und Dharmavorfahrinnen,
Das Sutra der großen und vollkommenen Weisheit, die darüber hinaus geht.

FUEKO

NEGAWAKU WA KONO KUDOKU O MOTTE, AMANEKU ISSAI NI OYOBOSHI, WARERA TO SHUJÕ TO, MINA TOMO NI BUTSUDÕ O JÕZEN KOTO O.

Universelle Widmung

Mögen die Verdienste dieser Rezitation alle Wesen an allen Orten durchdringen, damit wir alle, die fühlenden Wesen, gemeinsam den Weg Buddhas verwirklichen können.

EKO HONZONJOGU

JORAI MAKA HANNYA HARAMITTA SHINGYO WO FUJUSU ATSUMURU TOKORO NO KODOKU WA. DAION KYOSHU HONSHI SHAKAMUNI BUTSU, KOSO JOYO DAISHI, TAISO JOSAI DAISHI NI KUYO SHI TATEMATSURI. MUJO BUKKA BODAI O SHOGON SU. FUSHITE NEGAWAKU WA, SHION SUBETE HOJI, SANNU HITOSHIKU TASUKE, HOKKAI NO UJO TO, ONAJIKU SHUCHI O MADOKA NI SEN KOTO O.

Widmung des Hannya Shingyo

Wir widmen die Verdienste der Rezitation des Maka Hannya Haramitta Shingyo unserem großen Meister, dem Gründer der Lehre Buddha Shakyamuni, den großen Patriarchen Dogen Zenji und Keizan Zenji. Mögen diese Verdienste ihr Erwachen, die unübertreffliche Frucht der Buddha-Natur illuminieren. Demütig beten wir, um unsere Dankbarkeit den vier Wohltätern gegenüber zum Ausdruck zu bringen, um alle Wesen in den drei Welten zu retten und um gemeinsam mit allen Wesen die vier Weisheiten vollkommen zu realisieren. Ferner beten wir, dass alle Wesen aufblühen und ihre Leiden sich beruhigen.
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Widmung

SHISHI KAI JIKI KUN
JIREN KAFU JASHÎ
SHIN SHIN JIN CHO IHI
KISHU RINBU JO SON.

Mögen wir in dieser Welt der Leerheit,
mit der Reinheit eines Lotus
im schmutzigen Wasser leben.
Nichts übertrifft den unbegrenzten Geist,
so verneigen wir uns vor Buddha.