“Gehe wie ein Tiger im Wald, wie ein Drachen im Meer”.
Zen-Meister
Kin Hin erinnert uns daran, dass der Weg direkt unter unseren Füssen ist. Genau hier und jetzt berühren die Füsse den Boden, Schritt für Schritt, Ankommen ohne Ziel. Kin Hin ist das Gehen im Rhythmus der Atmung. Wie beim Zazen richtet sich die Konzentration auf jeden Aspekt der Haltung. So entwickeln Körper und Geist eine Haltung von grosser Würde.
Zu Beginn der Ausatmung setzt man einen Fuß um eine halbe Fußlänge nach vorne, verlagert das gesamt Körpergewicht auf das vordere Bein und drückt mit der Wurzel des großen Zehs auf den Boden, so als wolle man eine Spur im Sand hinterlassen. Das vordere Bein ist gestreckt, das hintere Bein ist locker und entspannt. Gleichzeitig atmet man durch die Nase aus: langsam, tief und lautlos. Man geht bis ans Ende der Ausatmung und lässt die Einatmung von selbst kommen. Mit der Einatmung macht man erneut einen Schritt nach vorne und der ganze Vorgang beginnt von Neuem.
Isshu (Handhaltung im Kin Hin)
Die linke Faust umschließt den linken Daumen und liegt auf dem Solarplexus. Die rechte Hand umschließt die linke Faust, und beide Hände werden beim Ausatmen leicht gegen den Solarplexus gedrückt. Der Handrücken zeigt nach oben und die Handflächen nach unten. Die Ellbogen sind nach außen gerichtet und die Unterarme werden waagerecht zum Boden gehalten, die Schultern sind locker und nach hinten geworfen.
Shashu (Handhaltung im Stehen/Gehen)
Die linke Faust umschließt den linken Daumen. Die rechte Hand umschließt die linke Faust und die Hände werden vor dem Körper gehalten, wobei die Unterarme parallel zum Boden liegen.